Im zweiten Teil meiner Halbjahresreview- und Neuplanungs-Serie schauen wir uns nun an, was wir eigentlich in den nächsten Monaten erreichen und welche Ziele wir uns setzen wollen. Ehrlich gesagt ist das mein Lieblings-Part an der ganze Sache und an dem Punkt mag ich’s gerne emotional. Warum? Ganz einfach: Was glaubst du, lässt dich deine Ziele erreichen?
Der rationale Part deines Hirns, der dir zum Beispiel sagt: Bis zum Urlaub nehme ich 5 Kilo ab, in dem ich jeden Tag 1 Stunde Fitness mache und nur noch XYZ esse?
Oder der emotionale Part, der voller Schock auf die Waage starrt, die leider in Zahlen das ausdrückt, wie du dich fühlst: Unwohl in deiner eigenen Haut, unwohl in egal welchen Klamotten, unwohl, dich knapp bekleidet in Badesachen irgendwo im frischen Nass abzukühlen… and the list goes on…
Zumindest meine Liste, denn ich ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen: Die Initialzündung bei mir war vor 5 Wochen der Schockmoment auf der Waage, der mich seitdem an 5-6 Tagen die Woche zu 1 Stunde Fitness motiviert (und btw auch schon nette Resultate ergeben hat 🙂 ). Also der höchst emotionale Moment und nicht der logische Sachverstand, der mich schon vor Monaten darauf hingewiesen hat.
Der Grund für diesen Antrieb ist übrigens in der Funktionsweise unseres Hirns zu finden: Lediglich 5% unserer Entscheidungen treffen wir aufgrund rationaler, bewusster Entscheidungsmechanismen.
Und die kompletten restlichen 95% unserer Entscheidungen treffen wir mit unserem emotionalen, intuitiven, unbewussten Entscheidungssystem.
Diese Funktionsweise ist übrigens ganz simpel der Kapazität unseres Hirns geschuldet ist: Um all die vielen Sachen gleichzeitig am Laufen zu halten, Informationen zu verarbeiten und Entscheidungen zu treffen, brauchte Mutter Natur eine Art Entlastungssystem, welches uns nun beim “Überleben” hilft – aber leider manchmal eben nicht zu den Zielen führt, die unser rationaler Part ganz schick für uns fände.
Das Gute daran ist: unsere unbewussten Entscheidungen sind langfristig zufriedenstellender, da viel mehr Informationen schneller abgewogen werden können als beim beschränkten bewussten Akt.
Das nicht ganz so Gute daran ist, dass wir darum einen Hauch tiefer in die Trickkiste greifen müssen, wenn wir etwas erreichen wollen, wobei uns unser logischer Verstand und unserer Willenskraft keine große Hilfe sind.

Ziele setzen – Schritt 2: Was will ich erreichen?
Wir wissen ja nun, das uns unter anderem unsere Emotionen dabei helfen können. Und darum möchte ich heute genau da mit dir ansetzen, wenn wir uns dem 2. Schritt beim Ziele setzen widmen und der Frage nachgehen: Was will ich eigentlich (im Leben) erreichen?
Unsere Emotionen entstehen im Gehirn, durch das, was wir denken, um es mal ganz vereinfacht auszudrücken.
Dabei treffen Informationen aus unserer Außenwelt auf unsere Sinnesorgane, werden durch unsere Filter (unter anderem Werte, Glaubenssätze etc.) gejagt, lösen dadurch einen inneren Reiz aus, der wiederum zu einer Reaktion in Form von Gefühlen oder auch Emotionen führt. Das Ganze resultiert dann in Handlungen – oder auch nicht, wobei auch das eine Handlung ist 😉 – und diese führt zu Ergebnissen.
Du siehst: Es ist also ziemlich sinnvoll, wenn wir an Gedanken und Emotionen ansetzen, um so unsere Ergebnisse zu beeinflussen.
Am liebsten zapfe ich meine Emotionen durch Gedanken in Form von Geschichten, Bildern, Erlebnisse an, die ich mir in meinem Kopf ausmale. Und in Bezug auf meine Ziele beziehe ich dabei nicht nur einen Lebensbereich mit ein, zum Beispiel meine Arbeit, sondern alle Lebensbereiche spielen bei dieser “Übung”, auf die ich dich übrigens auch gleich einladen werde, eine Rolle.
Ich denke nämlich, dass es sich mit einzelnen Zielen wie mit einzelnen Puzzleteilen verhält: Sie mögen vielleicht schön sein, sind im Großen und Ganzen aber ohne Nutzen. Und genauso verhält es sich mit unserem Leben: Ich sehe das Leben als ein komplettes Puzzle an, welches aus mehreren Puzzleteilen besteht. Jedes Puzzleteil ist ein Lebensbereich. Und nur miteinander verbunden ergeben diese einzelnen Teile sie ein funktionierendes, schönes Gesamtbild.
Wenn ich mich hingehen nur einzelnen Teilen oder Zielen aus nur einem Bereich widme, fehlt mir also der Blick auf das große Ganze. Und meine Ziele in diesem isolierten Bereich ergeben für mich wie ein einzelnes Puzzleteil keinen Sinn mehr.
Darum halte ich es für sinnvoller, statt sich viele einzelne, isolierte Ziele zu setzen, ein großes BIG PICTURE zu haben, das ich verwirklichen will, das meine Emotionen anspricht und mir wesentlich besser dabei hilft, das zu erreichen, was ich erreichen will.
Übrigens ist ein Bic Picture meiner Meinung nach dynamisch und entwickelt sich mit mir weiter, weshalb es auch sinnvoll ist, es immer mal wieder anzupassen und darum diesen Prozess (regelmäßig) zu wiederholen.
Um zu diesem Bic Picture zu gelangen, braucht es natürlich keine Raketenwissenschaften. Es reicht wie eben schon beschrieben einfach nur das Abdriften in Träume, Wünsche, Bilder und Erlebnisse, die ich mir für meine Zukunft ausmale. Und die ich natürlich wie immer auf ein paar Blatt Papier mit meinem Lieblingsstift festhalte.
Wenn du bei diesem 2. Schritt beim Ziele setzen mitmachen und herausfinden möchtest, was du zumindest in den nächsten 6 Monaten (oder vielleicht sogar langfristiger) erreichen willst, dann schnapp dir doch jetzt ebenfalls etwas zu schreiben und brainstorme deine Träume, Wünsche und Ziele für die nächsten 6 Monate.
Du hast Schritt 1 noch nicht gelesen? Hole dies hier nach: Ziele erreichen im 2. Halbjahr – Schritt 1: Review
Finde heraus, was du erreichen willst
Stell dir dafür vor, heute ist 6 Monate in der Zukunft. Es ist Silvester, du bist wo du bist, siehst was du siehst, spürst was du spürst, hörst was du hörst, und du erinnerst dich daran, was du alles in der 2. Jahreshälfte erlebt, gesehen, erreicht hast…
Schreib einfach alles auf, was dir in den Sinn kommt.
Vielleicht helfen dir diese Fragen dabei als Anregung:
- Wenn ich wüsste, dass ich Erfolg haben würde, würde ich ….
- Wenn es mir egal wäre, was die Leute denken, würde ich ….
- Wenn ich mir keine Sorgen um die Zukunft machen würde / müsste, würde ich ….
- Wenn ich die Freiheit hätte, würde ich ….
- Wenn Geld kein Thema wäre, würde ich ….
- Wenn ich 90 Jahre alt bin und auf mein Leben zurückblicke: Worauf möchte ich am meisten stolz sein, den Mut gehabt zu haben?
- Wenn ich 3 Wünsche frei hätte, würde ich mir das wünschen: ….
- Ich will nicht mehr ….
Denk auch daran, in all deine Lebensbereiche zu schauen. Diese können zum Beispiel sein:
- körperliche und geistige Gesundheit, Wellness / Balance, Selbstfürsorge, persönliche Entwicklung …
- Familie, Freunde, Sozialleben, Hobbies, Gemeinschaft, Liebesbeziehung / Partnerschaft …
- Zuhause, Wohnen, Lebensumgebung …
- Arbeit, Karriere, Selbständigkeit, Finanzen, Einkommensquellen, Team ….
Wo stehst du am 31. Dezember?
Nimm dir für diese kleine Zeitreise ausreichend (aber nicht zuuu viel) Zeit. Denk an meine Anregung aus Schritt 1 und stell dir ggf. einen Timer, damit du dich nicht einfach ohne Resultate in dieser Übung verlierst.
Du hast Schritt 1 noch nicht erledigt? Dann findest du hier meine Anleitung: Ziele erreichen im 2. Halbjahr – Schritt 1: Review
Setze deine Ziele
Wenn du mit träumen, brainstormen und journalen fertig bist und feststellst, dass du nun einen unüberschaubaren Haufen an Zielen durcheinander aufgeschrieben hast, kannst du deinem Bic Picture die erste Struktur geben. Sortiere dazu einfach deine Ziele nach Lebensbereichen, falls sich dies nicht von alleine ergeben hat.
Nun hast du für all deine Lebensbereiche ziemlich viele Ziele notiert und diese in die einzelnen Lebensbereiche sortiert. Trotzdem fühlst du dich ob der Masse vielleicht etwas überfordert. Zumindest geht bzw. ging es mir meistens so und ich habe mich gefragt: “Wie soll ich das alles erreichen?!”
Die Antwort, die ich mir mittlerweile dafür gebe und mit der ich der Überforderung Abhilfe schaffe, ist jedoch ganz einfach. An diesem Punkt suche ich immer nach dem einen Ziel, welches den größtmöglichen Effekt auf die anderen Ziele hat.
Du kannst es The one Thing nennen, oder Hebel, Umbrella- oder Domino-Ziel. Wie auch immer du es nennst: Dieses eine Ziel bewirkt, dass sich andere Ziele leichter erreichen lassen oder vielleicht sogar wegfallen.
Zum Beispiel wünsche ich mir einen neuen, feinen kleinen Trolley mit dem ich überall hinreisen kann und in den meine neue, feine, kleine Capsule Wardrobe passt, in der ich mich wohlfühle.
Natürlich könnte ich jetzt sofort losrennen, und mir den Trolley und neue Klamotten zulegen.
Aber ich weiß für mich persönlich momentan, dass ich mich zunächst mal in meinem Körper wieder wohler fühlen “muss”, bevor diese Rechnung aufgeht und mein Ziel wirklich erreicht ist. Also laufe ich nicht los zum shoppen, sondern fange an, meinem Körper etwas Gutes zu tun.
Mit dieser Vorgehensweise werden sich deinen vielen Ziele auf wenige reduzieren. Mit diesen wenigen kannst du jedoch wiederum alle deine Ziele wesentlich einfacher erreichen.
Welche Ziele setzt du dir für die nächsten Monate und was willst du erreichen?
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Diese Beiträge können dir ebenfalls beim Ziele setzen und erreichen helfen:
Ziele erreichen im 2. Halbjahr – Schritt 1: Review
Ziele setzen und erreichen – Schritt 3: Jahresplanung
SMART SCHEDULE – Mehr Zeit für dich & deine Projekte
Die ultimative Kalenderliste- 23 Kalender für dein organisiertes Leben
Ordnung im Kopf – Wie du in 3 Schritten Ruhe in dein Gedankenchaos bringst
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