Auch wenn ich meistens wesentlich öfter auf meine Ziele schaue, mag ich doch besonders gerne die Sommeratmosphäre, um noch einmal einen etwas umfangreicheren Rückblick auf die ersten 6 Monate des Jahres zu werfen und zu schauen, ob ich noch auf Kurs bin oder ob mein Kurs eine Korrektur braucht, damit ich nicht zu lange in eine Richtung laufe, in die ich eigentlich gar nicht will.
Dieses Jahr möchte ich dich gerne bei meinem all-sommerlichen Review- und Neu-Planungs-Prozess mitnehmen. Vielleicht findest du darin Anregungen, die dir besonders in diesem Jahr gut tun, um mit einem neuen, frischen Fokus ins 2. Halbjahr gehen zu können.
Da mein Vorgehen aus mehreren Schritten besteht, habe ich mir überlegt, daraus eine kleine Serie zu erstellen, die dir genug Zeit zwischen den einzelnen Beiträgen lässt, die einzelnen Anregungen aufzugreifen und für dich selber durchzu”arbeiten”.
Allerdings möchte ich dir noch bevor wir anfangen die Anregung mitgeben, dich nicht zu lange mit jedem einzelnen Schritt aufzuhalten.
Du weißt ja wahrscheinlich mittlerweile, dass ich viele Tools “nur” als Mittel zum Zweck ansehe, um ans wirklich Wesentliche zu gelangen. Genauso verhält es sich auch mit diesem Review und Neu-Planungs-Prozess.
Für mich ist es kein Selbstzweck, auf den ich meine ganze Zeit und Energie aufwende. Darum nehme ich mir zwar Zeit, aber eben bewusst begrenzte Zeit, damit ich am Ende des Prozesses auch zu Resultaten kommen, die mir dann bei der Erreichung meiner Ziele wirklich helfen.
Stell dir also im Zweifel einen Timer, wenn du die einzelnen Schritte durcharbeitest, damit auch du Resultate erzielst und nicht bloß deine Zeit mit Grübeln und Journalen verbringst (außer natürlich, wenn das dein explizites Ziel ist).

Ziele erreichen im 2. Halbjahr – Schritt 1: Review
Bevor wir uns mit dem Ausblick auf das 2. Halbjahr beschäftigen und wie wir unsere Ziele erreichen können, lohnt sich meiner Meinung nach zunächst ein kleiner Rückblick auf das, was in den letzten Monaten lief.
Warum eine Review Sinn macht und inwiefern sie sich von einem Rückblick unterscheidet
Auch wenn ich die beiden Worte “Review” und “Rückblick” meistens synonym verwende, so gibt es doch einen kleinen Unterschied zwischen diesen beiden.
Genau genommen handelt es sich bei einer Review nämlich nicht nur um einen Rückblick. Eine Review beinhaltet neben einem Rückblick zusätzlich auch die Überprüfung und das Schaffen eines Überblicks über den aktuellen Stand der Dinge.
Ich schaue also nicht nur zurück, sondern schaue mir auch den Status Quo, den momentanen Ist-Zustand genau an.
Auf diese Weise kann ich nachvollziehen, warum ich gerade an dem Punkt stehe, an dem ich stehe. Was genau hat zu welchen Resultaten geführt?
Dieser Akt der Reflexion ist dann hilfreich, wenn ich gerne etwas reproduzieren oder aber verändern möchte. Beides kann ich zielgerichteter durchführen, wenn ich über den Prozess die daraus entstandenen Resultate nachvollziehe.
Ich glaube, Weiterentwicklung entsteht nur aus Erkenntnissen. Erkenntnis = ich erkenne (die Wirkung von X auf Y).
Und ohne Reflexion, das heißt ohne mir Zeit für Erkenntnisse zu nehmen, laufe ich “Gefahr”, immer wieder die gleichen Muster ablaufen zu lassen und somit immer wieder die eventuell unerwünschten Resultate zu erzielen.
In den letzten Jahren haben sich für mich ein paar sehr hilfreiche Fragen herauskristallisiert, die mir besonders gut beim Reflektieren bzw. Reviewen helfen.
Vielleicht helfen sie dir ebenso gut wie mir, vielleicht regen sie dich aber auch dazu an, dir andere, für dich passendere Fragen zu stellen. Wenn Letzteres der Fall ist, teil deine Fragen unbedingt mit mir in den Kommentaren. Ich liebe nämlich gute Fragen, da sie meinen Gedanken oft eine neue spannende Richtung geben.
Du musst auch nicht alle Fragen beantworten, wenn dir das zu viel ist. Such dir das heraus, was dich besonders anspricht und weiter bringt.
Mir hilft es am besten, wenn ich solche Fragen handschriftlich beantworte und meine Gedanken festhalte. Das kann auch einfach nur in Stichworten sein und muss auch nur für dich Sinn ergeben. Aber das handschriftliche Reflektieren empfinde ich definitiv als hilfreicher, als nur über die Fragen nachzudenken.
Nun lass uns aber endlich einen Blick auf “meine” Fragen werfen, die ich mir im ersten Schritt stelle, bevor ich mich darum kümmere, welche Ziele ich im 2. Halbjahr erreichen will.
Review-Fragen für deine Ziele im 1. Halbjahr
Lass uns mit den schönen Momenten starten und uns damit in einen guten Mood begeben!
Lass uns als erstes schauen, was in den letzten Monaten alles gut gelaufen ist. Und wenn dir das schwer fallen sollte, fang mit kleinen Sachen an. Es gibt immer etwas, was gut war. Und wenn es ist, dass du ein Dach über dem Kopf hattest und Trinkwasser aus deinem Wasserhahn kam. Eine ganz neue Perspektive, hm? Ich sage doch, es gibt immer etwas Gutes! 🙂 Also:
Was lief gut?
- Was lief gut?
- Was hat mir gut getan?
- Warum?
- Was habe ich daraus gelernt?
- Was kann ich daraus für die Zukunft mitnehmen?
Lass uns nun auch einen Blick darauf werfen, was nicht so ganz in unserem Sinne gelaufen ist:
Was lief nicht so, wie du es gerne gehabt hättest?
- Was lief nicht so gut?
- Was hat mir nicht gut getan?
- Was waren die Gründe dafür, dass es nicht so gelaufen ist, wie ich das gerne wollte?
An diesem Punkt möchte ich dich ermutigen, ehrlich mit dir selber zu sein und gleichzeitig nachsichtig. Es geht meiner Meinung nach im Leben nicht darum, sich selber zu zerfleischen. Sondern darum, sich selber immer ein bisschen besser zu verstehen und sich selber – und damit anderen – helfen zu können.
Genauso wenig, wie es hilft, uns für alles verantwortlich machen, hilft es bei dieser Frage auch nicht, immer nur das Außen für unseren Status Quo verantwortlich zu machen.
Ja, es gibt schwierige Zeiten, verdammt schwierige sogar. Welche, die unsere Gesundheit und / oder Existenz bedrohen. Diese Umstände können wir manchmal nicht beeinflussen.
Was wir beeinflussen können, ist, wie wir damit umgehen und was wir daraus machen wollen. Und wahrscheinlich können wir das nicht direkt in dem Moment so sehen. Es kann aber mit etwas Abstand gelingen.
Darum lade ich dich bei der Frage „Was waren die Gründe dafür, dass es nicht so gelaufen ist, wie ich das gerne wollte?“ also dazu ein, mal genauer hinzuschauen:
- Welche äußeren Gründe haben dazu geführt?
- Welche inneren Gründe haben dazu geführt?
- Was habe ich daraus gelernt?
- Welche dieser Gründe muss ich auf jeden Fall überwinden, um weiter zu kommen?
- Wie fühle ich mich, wenn ich diese Gründe überwunden habe?
- Was wird dadurch möglich?
(Die letzten drei Fragen habe ich übrigens von Marlis in meine Fragen-Sammlung übernommen, und hoffe, dass du sie genauso magst wie ich. :))
Was lief unter dem Radar einfach mit?
Und zu guter Letzt schauen wir uns auch noch die „nicht Fisch, nicht Fleisch“ Momente an, denn auch sie können hilfreiche Richtungsweiser sein:
- Was lief so lala / ist gar nicht weiter aufgefallen?
Status Quo festhalten
Wenn ich die Fragen durchgegangen bin, habe ich in der Regel ziemlich viel geschrieben.
Darum fasse ich danach noch einmal kurz mein vergangenes halbes Jahr zusammen und mache mir so die prägnantesten Punkte auf einen Blick deutlich.
Dies ist für mich nach dem ganzen Reflektieren dann auch der Moment, in dem ich ganz im Sinne einer Review mir meinen Status Quo sichtbar mache und verstehen kann, was mich zu dem Punkt gebracht hat, an dem ich nun stehe.
Durchatmen, loslassen, abschließen
Wie bereits eingangs geschrieben, teile ich die einzelnen Schritte meines Review- und Neuplanungsprozesses mit dir in Form einer kleinen Blog-Serie, also in mehreren Beiträgen.
Somit liegt ein bisschen Zeit zwischen den einzelnen Schritten, die auch ich mir gönne, um in Ruhe alle Erkenntnisse sacken lassen zu können.
In dieser Zeit ergibt sich bei mir meist von alleine, dass ich anfange, Altes loszulassen und abzuschließen. Und das bezieht sich auf alle Aspekte in meinem Leben: alte Projektideen, digitaler „Kram“ wie z. B. ewig lange Lesezeichenlisten, die mittlerweile an Relevanz verloren haben, Newsletter etcpp. …
Aber natürlich auch analoger „Kram“, den du einfach nicht mehr mit durchs 2. Halbjahr schleppen willst.
Wenn du magst, kannst du dir zum Abschluss dieses 1. Schrittes dazu noch die Frage stellen:
- Was will ich abschließen und / oder loslassen?
Schau deine Sachen durch, sowohl analog als auch digital, schließe ab und sortiere aus.
Du weißt ja, ich liebe dieses befreiende Gefühl. 🙂 Es hilft mir, ohne alten “Ballast” und dafür frischer und feiere ins 2. Halbjahr zu starten und “leichter” meine Ziele zu erreichen.
Schreib mir einen Kommentar, welche Fragen dir besonders gut gefallen und welche neuen, hilfreichen Fragen sich daraus für dich ergeben haben!
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